Montag, 26. September 2016

#7 T minus 2 months

Jetzt sind es noch genau 2 Monate bis ich Deutschland verlasse. Verrückt. Die Zeit vergeht so schnell und gleichzeitig fühlt es sich an wie eine Ewigkeit. An den meisten Tagen wünsche ich mir, ich wäre schon in Irland und hätte den ganzen Umzug schon hinter mir, andererseits gibt es noch viele Dinge, die ich erledigen muss. Zumindest fühlt es sich so an. Den Flug buchen wäre zum Beispiel so eine Sache. DEN Flug. Das One-Way-Ticket in das neue Leben. 

Was macht man, wenn man weiß, dass man nur noch zwei Monate an einem Ort verbringen wird? Organisieren? Zeit mit den Liebsten verbringen? Nochmal zu seinen Lieblingsorten gehen? Ich habe mich erstmal für das pragmatisch gesehen Wichtigste entschieden:

Im Schnelldurchlauf habe ich in der vergangenen Woche die Theorie für meinen Führerschein in meinen Schädel gehämmert und habe noch diese Woche meine theoretische Prüfung (drückt mir die Daumen!). Fahrstunden hatte ich auch schon, da fehlt nicht mehr so viel. Auf die Autobahn, eine Nachtfahrt und dann noch ein paar Übungsfahrten, um sicherer zu werden. Ich hätte nie gedacht, dass ich dieses Jahr noch meinen Führerschein machen würde. Eigentlich hätte ich mir Anfang diesen Jahres nichts von all dem vorstellen können. Aber ich bin so unglaublich froh darüber. 

Ich freue mich auf die Veränderung, auf das Neue, das mir bevorsteht. Aber jetzt genieße ich erstmal den Rest dieses goldenen Septembers und zähle die Tage. 


Sonntag, 18. September 2016

#6 Greystones 101

Als ersten Ort in Irland möchte ich euch Greystones genauer vorstellen. Diese kleine Stadt an der Ostküste Irlands wird bald mein neues Zuhause sein. Der irische Name ist "Na Clocha Liatha", aber fragt mich bloß nicht wie man das ausspricht (laut Matt: Na-Klokka-Lia). Greystones gehört zum County Wicklow und liegt etwa 27km südlich von Dublin. 

Ungefähr 17.000 Menschen leben in Greystones - das sind sogar 3000 weniger als in meinem kleinen Stadtteil Schwanheim. Zum Vergleich: In Frankfurt leben knapp unter 700.000 Menschen. 


Ursprünglich war Greystones mal ein kleines Fischerdorf, heute ist es eine kleine Stadt, die sich wachsender Beliebtheit erfreut. Hier gibt es alles, was man so braucht: diverse Supermärkte, Geschäfte, viele Cafés und Restaurants, Pubs und Sportzentren. Einige dieser Dinge werde ich dann nochmal irgendwann gesondert im Detail behandeln, wenn ich mal etwas dazu zu erzählen habe. 




Wenn man doch mal nach Dublin fahren möchte, kann man das mit dem Dart tun, dem irischen Äquivalent zur S-Bahn. Greystones ist dann aber auch schon die Endstation und alle Orte, die weiter südlich liegen, sind entweder per Bus (der dann alle Jubeljahre mal fährt) oder eben nur mit dem Auto erreichbar. Ich werde mich also quasi am Rande der Zivilisation niederlassen. Das Internet ist aber natürlich besser als in Deutschland, selbst in so einem Kaff. 

Eins kann ich euch jedenfalls sagen, die Mieten sind hier saftig. Wenn man denkt, Frankfurt ist ein teures Pflaster, war man noch nicht in Greystones. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung wird hier für um die 1000 € angeboten und die Gehälter sind nicht unbedingt höher als in Deutschland. Deshalb planen Matt und ich auch in eine WG mit ein paar Freunden zu ziehen, ansonsten könnten wir uns das sowieso nicht leisten. 

Mit am schönsten finde ich die Strände und überhaupt den Luxus, das Meer direkt vor der Tür zu haben. Ich freue mich auf ausgiebige Strandspaziergänge selbst wenn ich nicht so lebensmüde bin um im eiskalten Wasser zu schwimmen!


Dienstag, 13. September 2016

#5 Bye, bye, Zeug - Es war schön mit dir!

Vor einer Weile habe ich damit begonnen auszumisten. Auswandern ist der perfekte Anlass dafür, unnötigen Ballast abzuwerfen und zu entscheiden, welche materiellen Dinge wirklich wichtig sind und worauf ich gut und gerne verzichten kann.Ich war schon immer gegen Krimskrams aber irgendwie sammelt sich das Zeug klammheimlich doch an und am Ende steht man da mit einer goldenen Schweinchenspardose und einem Schrank voller Klamotten, die schon ewig nicht mehr dem eigenen Stil entsprechen.

Nun bleibt mir also nichts anderes übrig. Wir hatten eine schöne Zeit aber jetzt heißt es, weg damit. Stück für Stück wird das Zeug wegrationalisiert. Das meiste landet entweder im Mülleimer oder auf ebay Kleinanzeigen. Dort muss man mittlerweile zwar schon mit creepy Anmachversuchen rechnen aber die meisten Transaktionen laufen zum Glück reibungslos ab. Und mehr Geld schadet sowieso nicht, gerade wenn man vorhat auf einer Insel neu anzufangen. 

Ich habe noch viel vor mir. Das Zeug im Keller muss durchgesehen werden und beim Packen für den Tag X wird mir dann ohnehin auffallen, dass ich immernoch zu viel Kram besitze. Also lieber jetzt realistisch an die Sache rangehen, würde ich sagen. Die meisten meiner Möbel werden bei Verwandten eingelagert (zum Glück habe ich so eine große, hilfsbereite Familie), in der Hoffnung, dass ich nach zwei Jahren nach Deutschland zurückkehre. Mal sehen, noch sind wir planlos. Erstmal heißt es, die nächsten zwei Jahre in Irland zu überstehen und dann sehen wir weiter. Wer weiß, wo es uns dann hinverschlägt und es reist sich besser mit leichtem Gepäck. 
                                          

Freitag, 9. September 2016

#4 Meine Irland Bucket List

Da ich in der letzten Zeit oft mit Matt darüber gesprochen habe, was ich in Irland gerne alles sehen und erleben möchte, habe ich mal eine Art "Irland Bucket List" zusammengestellt. Ich bezweifle, dass ich in den kommenden zwei Jahren alles erledigen werde, aber ein paar Dinge will ich auf jeden Fall abhaken können. Okay, doch am liebsten alles (aber dafür braucht es natürlich genügend Zeit und genügend Geld).

Sehen
  • Powerscourt Wasserfälle
  • Wild Atlantic Way
  • Sehenswürdigkeiten in Dublin
  • Rosslare
  • Kinsale
  • Giant's Causeway
  • Lough Ree
  • Moher Klippen
  • Connemara
Erleben
  • Wicklow Way wandern
  • Traditional Music Session
  • Bootsfahrt auf dem River Shannon
  • Radtour Mayo Greenway
  • Irische Hirtenhunde bei der Arbeit sehen
  • Sugarloaf besteigen
  • Craugh Patrick besteigen
  • Whale Watching
  • Irish Cosplay Convention in Dublin
  • Tayto Park
  • Seilbahn fahren in Mayo
  • (Nächtliche) Kayaktour
  • Surfen
  • Paintball spielen
  • Kutschfahrt machen
  • Stand-Up Paddling

Meine Irland Bucket List auf Google Maps (einige allgemeine Aktivitäten sind nicht verzeichnet)

Ich werde die Liste wahrscheinlich immer mal wieder aktualisieren und dann rückverlinken, damit ihr natürlich auch den Fortschritt mitverfolgen könnt. Außerdem freue ich mich über weitere Geheimtipps und tolle Aktivitäten, die ich in meiner Zeit in Irland angehen könnte! 

Dienstag, 6. September 2016

#3 Oktober-Zwischenstopp

An dieser Stelle kann ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht anteasern, dass ich spontan nochmal Tickets für Irland gebucht habe. Im Oktober gönne ich mir eine Woche Urlaub, der natürlich hauptsächlich dazu dient, Zeit mit meinem Liebsten zu verbringen, aber auch um noch ein paar organisatorische Dinge zu erledigen. Ich meine nämlich ein Schlupfloch in dieser ganzen "Proof of Address"-Geschichte gefunden zu haben. Mal sehen, ob es klappt! 

Außerdem möchte ich mir dort schon einmal ein paar Klamotten kaufen und ein paar Hygieneartikel wie Shampoo, Luffa und Co. Ich besitze nämlich gar nicht wirklich viele herbstliche Kleidungsstücke und es macht wenig Sinn, die in Deutschland zu kaufen, denn da müsste ich sie sowieso wieder im Koffer mitschleppen. Also werden auf jeden Fall ein paar Hemdchen und Pullover in Irland eingekauft. 

Und vielleicht machen wir auch wieder einen schönen Tagesausflug. Ich sollte mir vielleicht mal einen Reiseführer zulegen und einen auf Touri machen. Als ich im Februar dort war, haben wir uns Glendalough angeschaut, ein wunderschönes Seental in den Wicklow Mountains. Komplett mit alter Klosterruine, Sumpf und den Überresten einer Mine. 




Über Glendalough (ausgesprochen: Glenndeloch) werde ich sicher nochmal einen eigenen Post mit mehr Infos und Fotos verfassen. Ja, eigentlich möchte ich euch ganz, ganz viele tolle Orte zeigen und vorstellen. 

In den zwei Jahren, die ich wahrscheinlich in Irland leben werde, möchte ich am liebsten die gesamte Insel erkunden. Ich kann es kaum erwarten! Matt ist weniger begeistert und hat regelmäßig Facepalm-Momente, wenn ich ihm erzähle, wo ich überall hin will. Aber ich werde ihm einfach keine Wahl lassen und mich ins Abenteuer stürzen!

Freitag, 2. September 2016

#2 Passierschein A38

Behördengänge. 'Nuff said. In Deutschland geht das ja sogar noch, hier ist alles sehr geordnet und sehr bürokratisch. In Irland erscheint mir gerade alles wie ein Labyrinth der Undurchschaubarkeit. Ich möchte natürlich gern ein Bankkonto in Irland eröffnen, am besten schon bevor ich endgültig dorthin ziehe damit ich mein deutsches Konto gleich kündigen und das Geld aufs neue Konto überweisen kann. Aber so einfach geht das natürlich nicht. 
Wie in Deutschland auch braucht man eine Bestätigung, dass man überhaupt in Irland ansässig ist. So weit, so logisch. Wie bekommt man nun diese Bestätigung? Ein Bürgeramt wie bei uns gibt es dort nicht, man muss ein Dokument vorweisen, das einem von offizieller Stelle an seine irische Adresse geschickt wurde. Eine einfache Rechnung reicht aber nicht, es muss schon so etwas wie eine Nebenkostenrechnung oder Mietrechnung sein. Da ich erstmal bei meinem Freund und seiner lieben Mutter unterkomme, kann ich nichts davon vorweisen.

Mein Freund unterstützt mich natürlich in der ganzen Planung und hat bei der Bank nachgefragt wie das also funktionieren soll."Sie können Revenue anrufen und ihre Freundin kann sich dann einen Steuerbeleg zuschicken lassen, selbst wenn sie hier noch keine Steuern gezahlt hat." Prima, so machen wir das! Oder auch nicht. Der nette Revenue-Mitarbeiter sagte nämlich am Telefon, dass das so nicht möglich ist. Nur, wenn man ein "Proof of Address" vorlegen kann. Hä? Das sollte doch euer Wisch sein!

Wie bekommt man diesen Beleg (laut Revenue)? Man lässt sich eine PPS Nummer zuweisen, eine Sozialversicherungsnummer. Gut, das macht Sinn. Auf der Webseite steht, welche Dokumente man vorlegen muss, um diese Nummer zu bekommen. Ratet mal, was man braucht!? Genau - einen fucking Proof of Address!!! 

Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll. Wird sie es schaffen, den Proof of Address jemals zu bekommen oder wird es eine endlose Odyssee? To be continued...