Freitag, 11. November 2016

#12 T minus 2 weeks - Tief Durchatmen!

Es sind nur noch 14 Tage bis zur Auswanderung. Momentan bin ich aufgeregt und teilweise am Rande des Nervenzusammenbruchs. Wie soll ich in nur zwei Wochen alles fertig bekommen? Es sind noch einige Dinge zu tun, allen voran natürlich Kisten in Kellern und Dachböden der Verwandten deponieren, außerdem noch meine Fahrprüfung bestehen und zwischendurch muss auch noch arbeiten. Dann möchte ich mich noch von Freunden und Familie gebührend verabschieden und jeder erwatet, dass man sich  gerade für sie oder ihn nochmal Zeit nimmt. Ich bin zwar allein in meiner Wohnung aber es fühlt sich an wie ein Irrenhaus, zumindest in meinem Kopf.

Dabei habe ich eine ordentliche Packliste und To-Do-Liste und alles wirkt von außen betrachtet völlig organisiert. Ich denke im Endeffekt wird dann alles schneller gehen mit dem Auszug als gedacht. Meinen PC schicke ich am nächsten Wochenende Richtung Irland und hoffe, dass er heil ankommt. Vorher noch alle wichtigen Daten sichern, just in case. 



Das Sofa, auf dem ich geschlafen habe, seitdem das Bett abgeholt wurde, wird übermorgen auch weg sein, dann bleibt mir nur noch eine Matratze auf dem Boden. Und so wird es weniger und weniger. Und ich werde die nächsten zwei Wochen versuchen, nicht völlig den Verstand zu verlieren. Ich würde sagen, da hilft es einfach tief durchzuatmen und ein bisschen Musik zu hören, oder?
Hier also meiner liebsten Irish Folk Songs, der mit immer gute Laune macht - viel Spaß!


Dienstag, 1. November 2016

#11.5 Urlaubstagebuch Teil 2

Ich war zwar nur eineinhalb Wochen in Irland, aber anscheinend habe ich viel zu berichten, daher folgt nun Teil 2 meines Mini-Urlaubstagebuches. 

Das Octagon im Glen of the Downs
Zwar konnte ich wie bereits erwähnt kein irisches Bankkonto vor Ort eröffnen, aber einen kleinen Erfolg konnte ich dann doch noch verbuchen: Ich bin nun offiziell berechtigt in der Bücherei in Greystones Bücher auszuleihen. Ja, richtig gehört, ich habe es geschafft, mir einen Büchereiausweis ausstellen zu lassen und der war sogar kostenlos, nichts mit Verwaltungsgebühren oder sowas. Sie haben sogar einen Online-Büchereiservice, der mit der App BorrowBox funktioniert (momentan habe ich "Buried" ausgeliehen, einen irischen Krimi von Graham Masterton) und wenn man ein Buch zu spät abgibt, kostet es pro Tag lächerliche 5 Cent Strafe. Ich hab nicht schlecht gestaunt, als mir der nette Büchereiangestellte das erklärt hat. Jedenfalls gibt es dort sogar Lernräume und man kann das kostenlose WLAN - oder WiFi wie es dort heißt - nutzen, wie an so vielen Orten in Irland.

Das ist super praktisch und deshalb ist es auch gar nicht nötig, sich eine Internetflat fürs Telefon zu holen, sondern man kann in fast jedem Café, Bus, Restaurant oder Geschäft das WiFi einfach nutzen. Von Internetrecht hat Irland glaube ich noch nie etwas gehört und es kümmert auch niemanden.

Strandpanorama
Da fällt mir ein, dass ich es auch geschafft habe mir eine irische Simkarte zuzulegen. Das war auch sehr nützlich, da man 20€ Guthaben quasi gleich mitgekauft hat und so konnte ich in den schwierigen Situationen günstig telefonieren. 

Zurück zum Thema öffentliches WLAN/WiFi (ich bin mir noch nicht sicher welches Wort ich da bevorzuge). Auch im Zug, der dort DART heißt, gibt es das und das konnte ich auch gleich ausprobieren, als wir mit dem DART nach Dún Laoghaire (ausgesprochen: Dannliri) gefahren sind. Die Strecke führt direkt an der Küste vorbei und man hat fast die ganze Zeit über einen tollen Ausblick aufs Meer.



Dún Laoghaire liegt etwa 30 Autominuten von Greystones entfernt und gehört schon zum County Dublin. Wir haben entdeckt, dass es dort ein kleines Kino gibt, von dem selbst Matt vorher nichts wusste. Das wird in Zukunft sicher öfter genutzt werden, denn in Frankfurt gehe ich durchaus öfter mal in eins der vielen Kinos, die wir hier in der Stadt haben und die Aussicht, für jeden Kinobesuch sehr weit mit dem Auto fahren zu müssen, fand ich nicht besonders ansprechend. Aber nun jubelt die Cineastenseele (obwohl das sicherlich übertrieben ist aber ich mag eben Filme!). 
Dún Laoghaire dagegen ist allerdings mit dem Zug sehr gut zu erreichen, sodass wir nicht auf ein Auto angewiesen sein werden. In dem kleinen Küstenstädtchen gibt es außerdem den kleinen Nerdladen "Warchest", der sich vor allem auf Magickarten spezialisiert hat, aber auch ein paar Brettspiele oder Pen & Paper Bücher verkauft. Ich habe früher mal Magic gespielt aber Matt und seine Kumpels spielen das selbst heute noch und nehmen teilweise sogar an Turnieren teil. Jedenfalls gab es dort als Promoaktion kostenlose Starterdecks und da sagt man ja nicht nein. Es war ein netter kleiner Ausflug, auf dem ich noch etwas anderes Interessantes entdeckt habe: in Irland gibt es bei McDonald's keine Veggie-Burger, dafür aber bei Burger King. Verkehrte Welt! Und der sogenannte "Veggie Bean Burger" war auch echt lecker und an der Kasse wurde ich auch extra nochmal gefragt, ob ich ihn mit Käse oder ohne haben möchte, da ich ja Veganerin hätte sein können. Da war ich schon beeindruckt. In Deutschland kann man ja froh sein, wenn man einen Veggieburger bestellt und da auch wirklich kein Fleisch drin ist - habe ich alles schon erlebt. 

Na gut, ich versuche mal zum Schluss zu kommen. Für den Rückflug hat uns ein Freund von Matt zum Flughafen gefahren (da war ich auch schon zwischendurch im Panikmodus, weil dieser Freund um ein Uhr da sein wollte, aber um kurz vor eins noch geschlafen hat), da wir dem blöden Aircoach-Unternehmen nicht noch mehr Geld in den Rachen werfen wollten. Es hat ja zum Glück dann doch geklappt wie man sieht. Am Flughafen ging auch alles glatt, außer dass das Gate zwei Mal gewechselt wurde und ich von einem Ende des Flughafens ans andere dackeln durfte, aber im Vergleich zu "Flug verpasst" war mir das doch deutlich lieber.

Das Dublin Convention Center im Vorbeifahren geknipst
Und jetzt bin ich wieder in Deutschland, wo es deutlich kälter ist als in Irland, und ich habe noch vier Wochen hier bis ich die Wohnungsschlüssel abgebe. Das werden nochmal stressige Tage aber ich freue mich, erst recht, weil seit gestern unser erstes gemeinsames Möbelstück in Matts Zimmer steht, ein neues Bett.